Mathematik verblüfft und macht Spaß!
Stefanie Kabelitz
Mathematik ist stark und überzeugend. Natürlich hatte ich nach der Schule keine genaue Vorstellung, was mich im Mathematikstudium erwartet. Das einzige, was ich wusste, ist, dass es anders sein soll als Mathematikunterricht. Das ist wahr. Der Umgang mit konkreten Rechenbeispielen tritt in den Hintergrund. Vielmehr wird so stark verallgemeinert, dass alle Rechenbeispiele überflüssig werden und es ist möglich mit logischen Schlüssen auch andere davon zu überzeugen, dass jedes Beispiel die Aussage nur untermauern würde.
Zuerst braucht man etwas Zeit, die Sprache der Mathematik zu lernen. Dabei helfen die Prüfungen, die von Anfang an mündlich sind, was für ein sehr gutes Betreuungsverhältnis von Studenten zu Professoren in Magdeburg spricht. Hat man die ersten Semester erfolgreich studiert, dann kann man sich problemlos mit Mathematikern verständigen und das nicht nur in der eigenen Muttersprache. Mich hat die Mathematik nach Schweden geführt, wo ich Vorlesungen auf Englisch gehört habe und obwohl ich nur einen Crashkurs in Schwedisch hatte, auf schwedisch gestellte Aufgaben lösen konnte.
Mathematik ist universell. Mit der Entscheidung zum Mathematikstudium habe ich mir alles offen gehalten. Die Einsatzmöglichkeiten für Mathematiker sind sehr vielfältig. Als Nebenfach habe ich Wirtschaft gewählt. Aber ich wollte dieses nicht ausbauen, da mein Interesse der Numerik und Analysis gilt. Mit diesen Schwerpunkten mache ich zurzeit ein Praktikum bei T-Systems Solutions for Research in Göttingen. Diese Firma arbeitet eng mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zusammen, sodass ich hier, fernab der Wirtschaft, physikalische Strömungssimulationen mache.
Mathematik verblüfft und macht Spaß. Ich genieße es, wenn mich jemand fragt, was ich studiere. Denn ich weiß, dass ich gleich in ein erstauntes Gesicht sehen werde, das mich vielleicht noch fragt, ob das nicht langweilig wäre. Nein. Zusammenhängeerkennen macht jedem Spaß, besonders in der Gruppe. Mit Kommilitonen vor einer Tafel voller Ideen zu sitzen und zu überlegen wie der nächste Schritt zur Lösung aussieht, ist das Größte. Viel mehr braucht man nicht um Mathematik zu betreiben. Das macht einen Teil ihrer Faszination aus. Den anderen Teil muss man selbst erfahren.