Ablaufplan
Die Herbsttagung findet am Freitag, den 7. November, und am Samstag, den 8. November, statt. Wir starten am Freitag um 14:00 mit der Begrüßung. Am Samstag beschließend wir unser Treffen mittags. Den genauen Ablaufplan werden wir zeitnah nach Ende der Beitragseinreichung am 18. September hier veröffentlichen.
Wir freuen uns insbesondere über zwei Hauptvorträge von Reinhard Hochmuth (Leibnitz Universität Hannover) am Freitag sowie von Klaus Dürrschnabel (Hochschule Karlsruhe) und Ulrike Kopizenski (Hubert-Sternberg-Schule Wiesloch und Seminar Karlsruhe) am Samstag.
Hochschuldidaktik Mathematik - Überlegungen zur Vernetzungsproblematik ihrer Forschungszugänge (Reinhard Hochmuth)
15 Jahre AK Hochschulmathematikdidaktik (HMD) ist eine gute Gelegenheit den Stand der HMD zu reflektieren. Ausgangspunkte für kritische Überlegungen lassen sich m.E. einige formulieren: So konnten bisher etwa die hohen Abbruchquoten in mathematikhaltigen Studiengängen (meines Wissens) nicht gesenkt werden. Lehramts- und Ingenieurstudierende beklagen, ob berechtigt oder nicht sei dahingestellt, unvermindert die Praxisferne ihrer Mathematiklehrveranstaltungen. Mittlerweile sind diverse, nennen wir sie mal, wissenschaftliche Zugänge, die in der schulbezogenen Mathematikdidaktik entwickelt wurden, auf die Hochschulmathematik übertragen und teilweise adaptiert bzw. weiterentwickelt worden. Damit stellen sich auch hier Fragen der jeweiligen Bezüge von Forschungsgegenständen, -fragen, -methoden und -ergebnissen, dabei etwa auch mit jeweils spezifischen Konzeptualisierungen von "Bedeutungen" und kognitiver sowie affektiv-motivationaler Momente in Lehr-Lern-Kontexten. Teilweise reproduzieren sich auch Konfliktlinien der schulbezogenen Mathematikdidaktik, so etwa zwischen eher stoffdidaktisch-qualitativen und eher empirisch-quantitativen Vertreterinnen und Vertretern. Einige der angedeuteten Aspekte werde ich in Anlehnung an einen Vorschlag von Radford andiskutieren und dabei insbesondere exemplarisch auf Bezüge zwischen "Grundvorstellungen" und dem "Praxeologiekonzept" der Anthropologischen Theorie (von) der Didaktik eingehen.
Eine Brücke in den Hörsaal bauen: Wenn Schule und Hochschule kooperieren (cosh) (Klaus Dürrschnabel und Ulrike Kopizienski)
Die Arbeitsgruppe cosh (Cooperation Schule Hochschule) engagiert sich seit über 20 Jahren, um den Übergang zwischen Schule und Hochschule zu glätten. Die Studienanfängerquote eines Jahrgangs ist deutschlandweit auf über 50% gestiegen. Leider geht diese Entwicklung mit gesteigerten Studienabbrüchen gerade im WiMINT-Bereich (Wirtschaft und MINT) einher. Das DZHW (Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung) hat in diversen Studien festgestellt, dass insbesondere Leistungsprobleme gerade in Mathematik für den Studienabbruch verantwortlich sind.
Gegenseitige Schuldzuweisungen nützen niemandem. In der Arbeitsgruppe cosh haben sich Mathematiklehrende aus Schule und Hochschule zusammengeschlossen und durch zahlreiche Aktivitäten die Zusammenarbeit von Schule und Hochschule gefördert. Der von dieser Initiativgruppe vorgelegte Mindestanforderungskatalog Mathematik für ein Studium von WiMINT-Fächern hat die AG cosh bundesweit bekannt gemacht.
Das Bildungssystem zur Erlangung einer Hochschulzugangsberechtigung in Baden-Württemberg ist komplex und vielfältig. Neben dem klassischen Weg über das allgemeinbildende Gymnasium gibt es u.a. Wege über die Beruflichen Gymnasien und Berufskollegs in verschiedenen Ausprägungen. In Baden-Württemberg werden nur knapp 50% der Hochschulzugangsberechtigungen über das allgemeinbildende Gymnasium erworben, mehr als die Hälfte der Hochschulzugangsberechtigungen kommt aus dem Bereich der Beruflichen Schulen.
In dem Vortrag werden die Leitideen, Aktivitäten und Visionen der AG cosh vorgestellt. Konkret werden insbesondere folgende Themen besprochen:
- Selbstverständnis der AG cosh
- Bisherige Erfolge der Zusammenarbeit Schule Hochschule
- Aktuelle Struktur und Tätigkeiten der AG cosh
- Geplante Aktivitäten zur Glättung des Übergangs und Sensibilisierung der Beteiligten