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Neue Studienrichtung ''KI und Maschinelles Lernen''

Methoden des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz haben in den letzten Jahren unglaubliche Fortschritte gebracht. Es ist heute ganz natürlich, dass wir ins Handy diktieren oder Autos selbstständig Gefahren erkennen und darauf reagieren. All dies war vor wenigen Jahren noch undenkbar. Die Grundlagen für diese Erfolge liegen oft im maschinellen Lernen und in der Verwendung von künstlichen neuronalen Netzen.
Die Fortschritte haben jedoch auch viele neue Fragen aufgeworfen: Wie gehen wir mit den großen Datenmengen um? Wann können wir einer künstlichen Intelligenz trauen? Wie können wir Antworten tiefer neuronaler Netze erklären? Solche Fragen können nur mit Mathematik beantwortet werden. Das Studium der Strukturen, die dem maschinellen Lernen zugrunde liegen, bietet viele Chancen für ein besseres Verständnis und Funktionieren. In der Vertiefungsrichtung ''KI und Maschinelles Lernen'' werden unterschiedliche Bereiche der Mathematik kombiniert, die Stochastik, Optimierung, Analysis, Algebra und Numerik. KI und das maschinelle Lernen erfordern einen sehr breiten Blick aus verschiedenen Richtungen. Dabei dürfen auch die Informatik und der spezielle Anwendungskontext, z.B. aus den Ingenieurwissenschaften oder der Medizin, nicht vergessen werden.

Nachruf Herbert Goering

Die Fakultät für Mathematik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg trauert um Prof. Dr. Herbert Goering, der am 02. Mai 2025 kurz nach seinem 100. Geburtstag verstorben ist.

 

Herbert Goering wurde am 22. März 1925 in Aken (Elbe) geboren. Nach einer Ausbildung zum Elektriker studierte er Mathematik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Von 1952 bis 1959 war er wissenschaftlicher Assistent an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie am Weierstraß-Institut. Seine Promotion erfolgte 1957 mit einer Arbeit über ein singulär gestörtes Eigenwertproblem im Kontext von Stabilitätsfragen in der Strömungsmechanik.

 

1960 wurde Herbert Goering als Professor an die Hochschule für Bauwesen Cottbus berufen und wechselte 1962 an die Hochschule für Bauwesen Leipzig. Nach seiner Habilitation 1964 folgte er einem Ruf an die Technische Hochschule Magdeburg, wo er bis 1990 das Institut für Analysis leitete. In dieser Zeit engagierte er sich auch als Vorsitzender eines Arbeitskreises beim Ministerium für Wissenschaft und Technik für die Förderung mathematischer Methoden in Industrie und Landwirtschaft.

 

Prof. Goering gilt als Begründer der Magdeburger Schule zur Analysis und Numerik singulär gestörter Differentialgleichungen. Seine Forschung legte den Grundstein für ein bis heute aktives und international anerkanntes Forschungsfeld.  Als Hochschullehrer war Prof. Goering ein engagierter Mentor. Er betreute zahlreiche Doktoranden, darunter unseren ehemaligen Kollegen Prof. Lutz Tobiska, der am Osterwochenende 2025 verstarb, sowie Gert Lube und Hans-Görg Roos, die beide international anerkannte Forscher wurden. Seine Bemühungen um die Förderung des mathematischen Nachwuchses führten zur Gründung eines Studentenzirkels und zur Einrichtung einer Spezialklasse für Mathematik/Physik, die vielen Studierenden frühzeitig den Zugang zur Forschung ermöglichte.

 

Prof. Goering blieb der Fakultät auch im Ruhestand eng verbunden. Seine wissenschaftliche Klarheit, seine pädagogische Leidenschaft und seine Fähigkeit, junge Menschen für Mathematik zu begeistern, bleiben unvergessen. Die mathematische Gemeinschaft verliert mit ihm eine prägende Persönlichkeit, deren Wirkung weit über seine aktive Zeit hinausreicht.

 

Die Fakultät für Mathematik und das Institut für Analysis und Numerik werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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Letzte Änderung: 14.07.2025 -
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